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Was ist Propolis?

Geschrieben von Daniela Gröbel-Becker | 03.11.2024

Der Kittharz der Bienen und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten: Propolis – ein faszinierendes Produkt aus dem Bienenstock, das seit Jahrhunderten als natürliches Heilmittel genutzt wird. Vielleicht hast du schon davon gehört, oder sogar Erfahrungen damit gemacht. Aber was genau ist Propolis? Wie stellen die Bienen es her, und wofür verwenden sie es selbst? Hier erfährst du alles Wichtige über das „Bienenharz“, wie es gewonnen wird, wofür du es verwenden kannst und worauf du bei der Anwendung achten solltest.

Wie stellen die Bienen Propolis her?

Die Herstellung von Propolis beginnt damit, dass Bienen Harz von verschiedenen Bäumen und Pflanzen sammeln, meist von Pappeln, Birken und Fichten. Dieses Harz vermischen sie mit Enzymen und anderen Substanzen, die sie in ihrem Körper produzieren. Durch Kauen und weitere Bearbeitung entsteht ein harziges Material, das die Bienen dann als Kittharz und Desinfektionsmittel verwenden.

Wie wird Propolis gewonnen?

In der Imkerei wird Propolis mit Hilfe von sogenannten Propolisgittern gesammelt. Dabei handelt es sich um lebensmittelechte Kunststoffgitter, die Imker in den Bienenstock einlegen. Die Bienen füllen die Maschen mit Propolis, um den Stock gegen äußere Einflüsse abzudichten. Sobald das Gitter gut mit Propolis bedeckt ist, kann der Imker es herausnehmen und das Propolis durch Kälte oder Kratzen vom Gitter lösen. Dieses gesammelte Propolis wird dann gereinigt und zu Tinkturen, Salben oder Kapseln weiterverarbeitet.

Propolis wird oft als Tinktur angesetzt, um seine wertvollen Inhaltsstoffe zu extrahieren. Hier ist eine einfache Anleitung zum Ansetzen von Propolistinktur:

 
Was brauchst Du?
  • Propolis: Gereinigtes, trockenes Propolis in Form von Brocken oder Pulver (ca. 20-30 g für eine stärkere Tinktur).
  • Alkohol: 70 bis 96 % Ethanol (ca. 100 ml für eine Standardtinktur). Hochprozentiger Alkohol ist notwendig, um die Harze und die antibakteriellen Wirkstoffe aus dem Propolis zu lösen.
  • Ein Glasgefäß: Am besten ein dunkles Glas mit Schraubverschluss.
  • Filter: Kaffeefilter oder feines Tuch, um die Tinktur nach dem Ziehen zu filtern.
Wie lange muss es ziehen?

Für eine wirksame Propolistinktur sollte die Mischung mindestens 4 Wochen ziehen, idealerweise aber sind aber 6 bis 8 Wochen. Je länger die Extraktion dauert, desto intensiver wird die Tinktur.

 

Anleitung:
  • Zerkleinern: Falls das Propolis nicht schon pulverisiert ist, kannst du es grob zerkleinern. Je feiner, desto besser kann es seine Wirkstoffe abgeben.
  • Mischen: Gib das Propolis in das Glasgefäß und füge den Alkohol hinzu.
  • Ziehen lassen: Verschließe das Glas und lasse die Mischung an einem dunklen, kühlen Ort ziehen.
  • Tipp: Schüttle das Glas einmal täglich, damit sich die Inhaltsstoffe besser lösen!
  • Abfüllen: Nach einigen Wochen die Tinktur über einen Kaffeefilter klären und danach in getönte Glasfläschchen abfüllen.

Wofür nutzen die Bienen Propolis?

Für die Bienen ist Propolis ein wichtiges Schutzmaterial. Sie verwenden es als Kitt, um Risse und Spalten im Bienenstock abzudichten und zugleich den Stock vor Bakterien, Viren und Pilzen zu schützen. Auch Eindringlinge wie Insekten oder kleine Nagetiere, die in den Stock gelangen, werden manchmal mit Propolis überzogen, um die Ausbreitung von Keimen zu verhindern.

Wofür setze ich Propolis ein?

Ich selbst nutze Propolis gerne als natürliches Mittel gegen kleine Hautentzündungen, Verbrennungen und bei Erkältungssymptomen. Propolis gibt es in verschiedenen Formen – als Tinktur, Salbe, Spray oder Kapseln. Ich persönlich verwende es als Tinktur oder Salbe. Bei leichten Wunden oder Pickeln tupfe ich etwas Propolissalbe oder Tinktur auf die betroffene Stelle. Wenn ich merke, dass sich eine Erkältung anbahnt, träufle ich ein paar Tropfen Tinktur direkt in den Rachen. Propolis kann auch zur Stärkung des Immunsystems oder zur Förderung der Wundheilung eingesetzt werden.

Worauf musst du bei der Verwendung von Propolis achten?

Propolis ist stark färbend! Die harzigen Bestandteile hinterlassen oft gelbe Verfärbungen, die sich nur schwer entfernen lassen – sei also vorsichtig bei der Anwendung, um Flecken auf Kleidung und Oberflächen zu vermeiden. Auch die Zähne können sich bei häufiger innerlicher Anwendung gelblich verfärben.

Gesundheitliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Achtung! Propolis ist für viele ein wertvolles Naturheilmittel, doch nicht jeder verträgt es. Da es Allergene enthält, können besonders Menschen mit einer Bienen- oder Pollenallergie empfindlich reagieren oder sogar allergisch auf Propolis sein. Dies führt in seltenen Fällen zu ernsthaften Folgen bis hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen. Wenn Du Propolis noch nie verwendet hast, trage zunächst zwei bis drei Tropfen auf die Innenseite Deines Handgelenks auf und beobachte über 24 Stunden, ob eine Reaktion auftritt. So kannst Du sicherstellen, dass Dein Körper Propolis gut verträgt, bevor Du es weiter anwendest. Bei innerlicher Anwendung beginne mit kleinen Dosen und steigere diese nur langsam.

Propolistinktur, abgefüllt in Braunglasflaschen.