Süßer Tod im Altglascontainer – wie ungewaschene Honiggläser Bienen in Lebensgefahr bringen! Wenn ich meine Bienenvölker besuche, erlebe ich hautnah, wie fleißig, sensibel – aber auch gefährdet – diese kleinen Wesen sind. Besonders in den warmen Monaten verfolgt mich eine Sorge, ein Problem, das viele gar nicht auf dem Schirm haben: ungewaschene Honiggläser im Altglascontainer. Was harmlos erscheint, kann für ein ganzes Bienenvolk zur tödlichen Falle werden.
Wusstest Du, dass der Honig aus dem Supermarkt oft aus „EU- und Nicht-EU-Ländern“ stammt? Was das konkret bedeutet, bleibt unklar – im Grunde kommt er „von irgendwo aus der Welt“. Klingt global, ist aber für unsere Bienen ein echtes Risiko. Denn in vielen Ländern gelten andere Seuchenstandards als bei uns. Ein Glas mit importiertem Honig kann Sporen der Amerikanischen Faulbrut enthalten – einer hochgefährlichen Bienenkrankheit.
Die Amerikanische Faulbrut (AFB) ist eine bakterielle Infektion, die besonders für junge Bienenlarven tödlich endet. Die Sporen dieses Erregers sind extrem langlebig und winzig – ein einziger Tropfen kontaminierter Honig kann genügen, um ein ganzes Volk anzustecken. Die Biene, die sich im Container bedient, trägt die Sporen zurück in den Stock, wo sie über Futter und Kontakt weitergegeben werden. Einmal ausgebrochen, bedeutet die Amerikanische Faulbrut den Zusammenbruch des gesamten Volkes.
Die Amerikanische Faulbrut ist in Deutschland eine meldepflichtige Tierseuche. Jeder Verdacht muss sofort an das zuständige Veterinäramt gemeldet werden. Der Amtstierarzt prüft die Lage, nimmt Proben und entscheidet über die weiteren Maßnahmen. In der Regel wird der betroffene Bienenstand unter Quarantäne gestellt – kein Volk darf mehr wandern oder geteilt werden.
Im schlimmsten Fall müssen befallene Völker getötet und ihre Beuten (Bienenstock) samt Wabenmaterial verbrannt oder mit großer Mühe desinfiziert werden. Für uns Imker bedeutet das einen massiven Verlust – emotional und wirtschaftlich!
Die Wahrscheinlichkeit, dass Honig aus regionaler Produktion mit Amerikanischen Faulbrutsporen belastet ist, ist äußerst gering. Außerdem unterstützt Du damit nachhaltige und transparente Imkerei – und weißt genau, wo Dein Honig herkommt. Kleiner Nebeneffekt: der Honig schmeckt auch wesentlich besser und vermutlich ist er auch gesünder.